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Ein neuer Motor!

Ein Gemeinschaftsprojekt von Schüler*innen der Mittelstufenschule (MSS) und Auszubildenden aus dem 3. Lehrjahr der KFZ-Mechatroniker

In der Kfz-Werkstatt der BSK steht ein neuer Motor als Lehrmodell. Allerdings gehört er nicht zu einem Auto, sondern wurde von Schüler*innen der 10. Klasse MSS mit Unterstützung von Auszubildenden im Bereich KFZ selbst aufgebaut.

Lehrer Berthold Bromm erzählt mir wie es dazu kam: "In der MSS verbringen Schüler*innen der AWS einen Tag in der Woche an den BSK, um berufliche Bereiche kennenzulernen und projektorientiert zu arbeiten. So auch im Bereich KFZ.

Die Gruppe der MSS 9 zerlegt während ihrer Berufsschultage ein Auto. Sie entfernen Karosserieteile, die Inneneinrichtung und den Motor. Das Auto wird dabei komplett in seine Einzelteile zerlegt. Die 10. Klasse MSS lässt aus den ausgebauten Teilen wieder etwas Neues entstehen. Die Vorgabe lautet: Der Motor soll außerhalb des Autos laufen. Welche Teile wie und wo verbaut werden, haben die Schüler*innen gemeinschaftlich überlegt.

Was entstanden ist, ist ein funktionierender Motor auf einem selbstgebauten Gestell. Getriebe, Auspuffanlage, Batterie, Gaspedal, Zündschloss, Generatoren, Cockpit: alles ist vorhanden, aber nichts ist zusätzlich gekauft, sondern wiederverwendet. Sogar der Tank wurde selbst gebaut. So findet auch das Thema Nachhaltigkeit Einzug in den Unterricht.

„Ähnliche Modelle von Lehrfirmen kosten ca. 10 000- 15 000 €, was schwer zu finanzieren ist“, erzählt Berthold Bromm. „Weil die einzelnen Komponenten ja vorhanden sind, realisiere ich ein solches Modell mit meinen Schüler*innen und der Lernzuwachs für alle Beteiligten ist dabei enorm.“ Das Besondere an dieser Ausfertigung ist, dass insgesamt drei Generatoren verbaut wurden und somit Vergleichsprüfungen untereinander, an einem Modell möglich sind.

Die Auszubildenden des dritten Lehrjahrs kümmern sich um den Aus- und Wiedereinbau der Elektrik für den Motor. Beim Ausbauen der Elektrik müssen alle Leitungen und Stecker ordentlich beschriftet werden. Dabei lernen die Azubis, dass einzelne elektrische Systeme untereinander kommunizieren, so dass alles gebraucht wird, auch wenn es auf den ersten Blick überflüssig erscheint. Am Ende ist der neue Motor sogar diagnosefähig.

Nicht nur die am Projekt beteiligten Schüler*innen profitieren. Denn für die Auszubildenden des 2. Lehrjahres im Bereich KFZ wurde ein gutes Lehrmodell geschaffen, an welchem sie schwierige Themen wie z. B. „Generatoren“ für die Abschlussprüfung lernen können.