Integration und Abschluss

Informationen für SchülerInnen und Eltern der InteA-Klassen:

Die Tür zum Klassenzimmer geht auf: An der Wand hängen Plakate. An vielen Alltagsgegenständen kleben Vokabelzettel mit Aufschriften wie „Fenster“, „Schreibtisch“ oder „Tafel“. Zusätzlich gibt es eine Weltkarte im Raum. Denn in dieser Klasse lernen 16 Schülerinnen und Schüler aus sieben Ländern von drei Kontinenten. Das Ungewöhnliche an dieser sehr heterogenen Lerngruppe ist, dass es keine gemeinsame Sprache zur Verständigung gibt. Gleichzeitig treffen erfahrene Fremdsprachenlerner auf Menschen, die bisher nur ihre Muttersprache kennen. Es gilt, zu improvisieren, das Gesagte mit Mimik und Gestik zu unterstützen und mit zahlreichen Bildimpulsen zu arbeiten. Aber diese hochmotivierten Schülerinnen und Schüler vereint jedoch ein Ziel: sie wollen Deutsch lernen und sich hier zu Hause fühlen.

Aus gegebenen Anlass hat das hessische Kultusministerium zum Schuljahr 2015/2016 sein Sprachförderkonzept im Bereich beruflichen Bildung ausgebaut: InteA bietet Bildungsmöglichkeiten für ankommende begleitete und unbegleitete Jugendliche, Zuwanderer und Spätaussiedler in der Regel im Alter von 16 - 18 Jahren. Diese erhalten durch speziell ausgebildeten Lehrkräfte bis zu zwei Jahre eine gezielte Sprachförderung. Des Weiteren können sie unter bestimmten Voraussetzungen den (qualifizierten) Hauptschulabschluss erwerben. Denn für diese Jugendlichen sind Bildung und Erwerb der deutschen Sprache nicht nur Schlüssel zum schulischen und beruflichen Erfolg, sondern zugleich ein Schlüssel zur gesellschaftlichen Integration.

Da es das Ziel von InteA ist, die Jugendlichen auf ihrem Weg in unsere Gesellschaft und in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt umfassend zu unterstützen, stehen an den Beruflichen Schulen Kirchhain neben dem Deutsch- und Englischunterricht auch Mathematik, Politik sowie Sport auf dem Stundenplan. Zusätzlich erhalten die Jugendlichen berufsbezogenen Unterricht. Dieser sprachsensible Fachunterricht wird an den BSK schwerpunktmäßig in den Bereichen Gartenbau und Bewerbungstraining durchgeführt und sicherlich noch erweitert. So lernen die Schülerinnen und Schüler bereits früh die verschiedenen Berufsfelder kennen, erlernen Fachbegriffe, Fingerfertigkeiten, Arbeitsmoral und Arbeitsvorschriften und bekommen eine Vorstellung über ihre Interessen und Neigungen. Während eines Besuch der schuleigenen KFZ-Ausbildungswerkstatt konnten sie erste Eindrücke zum Tätigkeitsbereich von KFZ-Mechatronikern sammeln. Zur Berufsorientierung finden außerdem Exkursionen in die nähere Umgebung statt. Beispielsweise besichtigten die Schülerinnen und Schüler landwirtschaftliche Betriebe vor Ort und besuchten unter fachkundiger Begleitung den botanischen Garten Marburg.

Sprachintensivklassen an beruflichen Schulen im Landkreis befinden sich an der Schwerpunktschule (Adolf-Reichwein-Schule, Marburg) und den beiden Kooperationsschulen Berufliche Schulen Biedenkopf und Berufliche Schulen Kirchhain. Die Anmeldung der Schülerinnen und Schüler findet ausschließlich über das Aufnahme- und Beratungszentrum an der Adolf-Reichwein-Schule statt.